10 Fakten zu Olympia in Hamburg

Im folgenden sollen in der Presse publizierte Fakten zu Olympia in Hamburg wiedergegeben und anschließend kommentiert werden.

1. Die Olympischen Spiele sind trotz aller Risiken eine große Chance für die sportliche, gesellschaftliche, und wirtschaftliche Entwicklung Hamburgs.

Das klingt sehr optimistisch und fast schon unrealistisch. Egal welche Risiken es sind.

2. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) wird am 21.03.2015 in Frankfurt am Main entscheiden, ob sich Hamburg oder Berlin für die Olympischen Spiele 2024 bewerben soll.

Inzwischen wurde eine Empfehlung abgegeben. Es soll Hamburg sein. Warum auch immer möchte der DOSB aber am Samstag noch einmal entscheiden. Danach dürfen die Hamburger abstimmen und zu guter Letzt entscheidet das IOC.

3. Die Stadtentwicklung werden durch die Olympischen Spiele geprägt.

Ja. Die Entwicklung Hamburgs wird wohl geprägt, aber ob sie im positiven oder negativen Sinne geprägt wird ist unklar. (Wobei dies auch Geschmackssache ist) Ein großes ungenutztes Stadion wäre zum Beispiel nicht so schön, genau so wie Schnellbahntrassen ins nirgendwo. Neue Wohnungen wiederrum wären ein Fortschritt

4. Sport und Kultur gehören zusammen.

Das stimmt wohl, aber bedeutet dies, dass gleich ein gigantisches Sportturnier veranstaltet werden muss?

5. Hamburg muss sich trauen.

Auf jeden Fall!!! Sich für eine solche Investition bereitzuerklären ist nicht ohne. Es kann sehr sehr viel schief gehen. Ist halt sehr gewagt.

6. Olympia fördert den Nachwuchs im Vereinsport

Das wäre ein sehr erfreuliches Ergebnis, denn in Hamburg verlieren Sportvereine immer mehr Mitglieder. Dies liegt wohl an zunehmender anderer Beschäftigung z.B. durch Videospiele und an den immer weniger werdenden Geburten .

7. Olympische Spiele bringen der Stadt mehr als sie kosten.

Wenn das klappt, dann hat die Idee der Nachhaltigkeit gewirkt. Ist dies nicht der Fall, dann wären die Spiele ein Schuss in den Ofen. Dieses Risiko einzugehen ist wie gesagt sehr gewagt.

8. Die Sommerspiele fördern den Wohnungsbau.

Was? Klingt erst einmal sinnlos, aber wenn durch das Stadion auf dem kleinen Grasbrook der „Sprung über die Elbe“ endlich klappt (nach der IBA ind igs war das ja nur teilweise der Fall), dann könnten dort mehr Wohnungen gebaut werden, wobei das Stadion auch Wohnraum wegnimmt. Auf dem olympischen Gelände können sowieso nur wenige Wohnungen entstehen.

9. Olympia verbindet die Völker der Welt.

Der Grundgedanke der modernen Spiele. Nur muss das auch klappen. Dies tut es zwar weitgehend, aber das Attentat auf die Winterspiele 1972 in München verrät anderes. Auch ist es zu Bezweifeln, dass Terrorgruppen vor den Spielen schrecken und ihre Attentate einstellen.

10. Hamburg hat schon viele geeignete Arenen.

Ja, Hamburg hat zwar viele Arenen, die aber auch noch erweitert und hergerichtet werden müssen. Hinterher soll ja hinterher wieder rückgebaut werden…

 

Das Geld regnet ja scheinbar vom Himmel

Kommentar: Warum Hamburg nur verlieren kann

„Feuer und Flamme für die Spiele in Hamburg. Weil Hamburg nur gewinnen kann.“ Unabhängig davon, dass Hamburg den Entscheid wo die Spiele ausgetragen werden „nur gewinnen kann“, kann Hamburg in vielen Bereichen nur verlieren. Es gibt viele Gefahren die eine Bewerbung birgt, u.a. finanzielle, soziale oder bautechnische.

Es bestehen u.a. Probleme mit dem Internationalen Olympischen Komitee. (IOC). Das IOC legt der austragenden Stadt einen Vertrag vor, durch den es die Vorgaben macht was wie und wann ausgetragen werden soll, die Stadt hat fast keinerlei eigene Rechte und Selbstbestimmung mehr. Das IOC steht in der Kritik einen autokratischen Führungsstil zu betreiben, korrupt und intransparent zu sein und die Meinungsfreiheit (u.a. die der austragenden Städte) einzuschränken. Die olympischen Spiele sind besonders für nationale und internationale Unternahmen und Sponsoren, besonders für das IOC. In den vergangenen 30 bis 40 Jahren musste in erster Linie der Steuerzahler für die Gesamtkosten der olympische Spiele aufkommen, Folgen der Spiele waren, dass Mieten, Immobilienpreise und Lebenserhaltungskosten gestiegen sind und arme, geringverdienende Menschen aus der Stadt vertrieben worden sind.(Vergleich: Die Linke-Hamburg: NOlympia in Hamburg, PDF-Datei)

Rückblickend kann gesagt werden, dass in fast allen Fällen die Austragung der Spiele einen negativen Effekt auf die Haushaltslage der Stadt bzw. des Landes hatte und die tatsächlichen Kosten bei weitem die kalkulierten überstiegen. Teilweise kamen Abweichungen von 1400 %, hauptsächlich durch Kostensteigerungen bei Baumaßnahmen zustande. Zudem nahmen in fast allen Fällen die Umweltbelastungen durch zunehmende Verkehrsbelastung vor und während der Austragungsphase zu. (Vergleich: Die Linke-Hamburg: NOlympia in Hamburg, PDF-Datei) 

Man könnte die Liste von Gefahren, Nachteilen und Risiken die eine Ausführung der paralympischen und olympische Spielen mit sich bringen würde noch weit ausdehnen doch abschließend möchte ich Hamburg bitten, Zeit, Geld, Leidenschaft und Energie in kleiner gesteckte und wichtigere Maßnahmen, wie beispielsweise die Flüchtlingspolitik, zu stecken.