Hamburgs Bewerbung für Olympia 2024/2028

Der DOSB  (Deutscher Olympischer Sportbund) hat entschieden!

Hamburg soll sich für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 bzw. 2028 bewerben.

Die Stadt Hamburg vertieft nun die Arbeiten in das Konzept für die Bewerbung, die Anfang nächsten Jahres eingereicht werden soll. Bis das Olympische Komitee aber die endgültige Entscheidung trifft, dauert es noch knappe 3 Jahre, denn erst im Sommer 2017 soll entschieden werden, wo die Olympischen Spiele 2024 stattfinden werden.

Für unsere Stadt Hamburg bringen die Spiele zwar viele positive Aspekte, wie, dass unsere Stadt Welt berühmt sein wird und noch mehr Touristen hier her kommen werden aber allein die Bewerbung bringt schon horrende Kosten mit sich, von den Spielen selber ganz zu schweigen!

Denn: Die Bewerbung kostet schon ca. 50 Millionen Euro und die Umgestaltung der Stadt, die bei einem Zuschlag auf uns zukommen würde, zusätzlich noch mal ca. 2,1 Milliarden Euro, und das, obwohl Hamburg schon eine Großbaustelle hat – die Elbphilharmonie.

Und dies ist genau der Grund, warum viele Hamburg bei dem Volksentscheid Ende dieses Jahres gegen Olympia stimmen werden. Sie sagen: Diese 50 Millionen Euro sollen für wichtigere Dinge ausgegeben werden, in den Schulen fehlt das Geld für ausreichend Sport Lehrer und die Stadt sorgt für noch mehr Schulden durch ein weiteres Grobau Projekt.

Aber wie genau könnten die 50 Millionen Euro, die die Bewerbung kosten würde anderweitig genutzt werden, oder was könnte man mit dieser Summe Geld in der Stadt Hamburg tun?

Grundsätzlich kann erst einmal gesagt werden, dass Hamburg mit den 50 Millionen Euro auch die Schulden der Stadt abbauen, könnte die die Stadt, auch wegen der Elbphilharmonie, hat. Des Weiteren könnten beispielsweise ca. 80.000 neue, mittelgroße Bäume in Hamburg gepflanzt werden. Um damit etwas Gutes für die Umwelt zu tun. Außerdem besteht die Möglichkeit, 3000 Grundschullehrer für 10 Jahre zu beschäftigen, und somit in die Bildung zu investieren. Ein weiteres Gebiet in welches investiert werden sollte ist die Alten und Krankenpflege, mit den 50 Millionen Euro wäre es möglich um die 1700 Altenpfleger für 10 Jahre einzustellen.

Wie man sieht, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, die 50 Millionen Euro anderweitig zu nutzen, und vielleicht sogar sinnvoller?

Eines steht allerdings fest, die Olympia Bewerbung ist ein hohes Risiko, nicht nur finanziell…

Olympi-Jaaaaaa!!!

Montag, 17. März:
„Olympi-Ja“ steht auf der Titelseite einer großen Hamburger Lokalzeitung. Gleich die halbe Titelseite war damit beschrieben. Am Ende: Der Verweis auf viele weitere Seiten. Seiten, auf denen auch Informationen hätten stehen können, die wesentlich interessanter, informativer und wichtiger wären. Denn die Reaktionen verschiedener Leute bei der Bekanntgebung der Bewerberstadt sind ziemlich belanglos.

Nachrichten eines Privatsenders: Oben rechts in der Ecke steht auch „OLYMPI-JAAA“.
Jeder Bus und jede Bahn: „Feuer und Flamme für Spiele in Hamburg“
Briefmarken mit dieser Aufschrift.
Und, und, und…

So langsam reicht es aber auch. Wie soll es denn am Samstag werden, wenn sich der DOSB dann wirklich entscheidet? Oder wenn der IOC Hamburg den Zuschlag gibt? Und wird jetzt weiterhin jeden Tag eine Seite „Olympia in Hamburg“ erscheinen, bis es 2024 endlich vorrüber ist? Außerdem ist es ja noch nicht geschafft, denn drei Hürden sind noch zu nehmen: Samstag, wenn der DOSB entscheidet; der Volksentscheid, wenn die Hamburger abstimmen dürfen; und noch das IOC, der wohl die größte Hürde sein wird.

Ist das nicht doch zu viel Euphorie?

10 Fakten zu Olympia in Hamburg

Im folgenden sollen in der Presse publizierte Fakten zu Olympia in Hamburg wiedergegeben und anschließend kommentiert werden.

1. Die Olympischen Spiele sind trotz aller Risiken eine große Chance für die sportliche, gesellschaftliche, und wirtschaftliche Entwicklung Hamburgs.

Das klingt sehr optimistisch und fast schon unrealistisch. Egal welche Risiken es sind.

2. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) wird am 21.03.2015 in Frankfurt am Main entscheiden, ob sich Hamburg oder Berlin für die Olympischen Spiele 2024 bewerben soll.

Inzwischen wurde eine Empfehlung abgegeben. Es soll Hamburg sein. Warum auch immer möchte der DOSB aber am Samstag noch einmal entscheiden. Danach dürfen die Hamburger abstimmen und zu guter Letzt entscheidet das IOC.

3. Die Stadtentwicklung werden durch die Olympischen Spiele geprägt.

Ja. Die Entwicklung Hamburgs wird wohl geprägt, aber ob sie im positiven oder negativen Sinne geprägt wird ist unklar. (Wobei dies auch Geschmackssache ist) Ein großes ungenutztes Stadion wäre zum Beispiel nicht so schön, genau so wie Schnellbahntrassen ins nirgendwo. Neue Wohnungen wiederrum wären ein Fortschritt

4. Sport und Kultur gehören zusammen.

Das stimmt wohl, aber bedeutet dies, dass gleich ein gigantisches Sportturnier veranstaltet werden muss?

5. Hamburg muss sich trauen.

Auf jeden Fall!!! Sich für eine solche Investition bereitzuerklären ist nicht ohne. Es kann sehr sehr viel schief gehen. Ist halt sehr gewagt.

6. Olympia fördert den Nachwuchs im Vereinsport

Das wäre ein sehr erfreuliches Ergebnis, denn in Hamburg verlieren Sportvereine immer mehr Mitglieder. Dies liegt wohl an zunehmender anderer Beschäftigung z.B. durch Videospiele und an den immer weniger werdenden Geburten .

7. Olympische Spiele bringen der Stadt mehr als sie kosten.

Wenn das klappt, dann hat die Idee der Nachhaltigkeit gewirkt. Ist dies nicht der Fall, dann wären die Spiele ein Schuss in den Ofen. Dieses Risiko einzugehen ist wie gesagt sehr gewagt.

8. Die Sommerspiele fördern den Wohnungsbau.

Was? Klingt erst einmal sinnlos, aber wenn durch das Stadion auf dem kleinen Grasbrook der „Sprung über die Elbe“ endlich klappt (nach der IBA ind igs war das ja nur teilweise der Fall), dann könnten dort mehr Wohnungen gebaut werden, wobei das Stadion auch Wohnraum wegnimmt. Auf dem olympischen Gelände können sowieso nur wenige Wohnungen entstehen.

9. Olympia verbindet die Völker der Welt.

Der Grundgedanke der modernen Spiele. Nur muss das auch klappen. Dies tut es zwar weitgehend, aber das Attentat auf die Winterspiele 1972 in München verrät anderes. Auch ist es zu Bezweifeln, dass Terrorgruppen vor den Spielen schrecken und ihre Attentate einstellen.

10. Hamburg hat schon viele geeignete Arenen.

Ja, Hamburg hat zwar viele Arenen, die aber auch noch erweitert und hergerichtet werden müssen. Hinterher soll ja hinterher wieder rückgebaut werden…

 

Das Geld regnet ja scheinbar vom Himmel