Hamburgs Olympiabewerbung

Die olympischen und paralympischen Spiele in Hamburg. Der Gedanke dürfte jedem Bürger der Hansestadt bereits etwas näher gebracht worden sein. In den Bussen, in den Bahnen, in Zeitungen, auf den Straßen springt mir in letzter Zeit oft ein Symbol entgegen. Eine verschlungene blau-rote Flamme. „Feuer und Flamme für die Spiele in Hamburg“. Hamburg will sich für die Austragung der olympische Spiele 2024 sowie 2028 bewerben.

Mit der Austragung der Spiele sieht Hamburg eine einmalige Chance für die Stadt. Infrastruktur, Sportstätten-  und Wohnungsbau kämen um Jahrzehnte voran. Das Herz der Spiele wäre laut Planung „Olympic City“ auf dem kleinen Grasbrook. Auf dem jetzigen Industrie- und Hafengebiet soll das  Olympiastadion, die Olympia-Schwimmhalle, Olympiahalle und das olympische Dorf entstehen. Als Hotelersatz soll ein Kreuzfahrtterminal und als zusätzliche Sportstätten ein Rugby-Stadion im Volkspark und eine Kanuslalom-Wildwasserstrecke in Wilhelmsburg entstehen. Der Sportstättenbau kostet ca. 2,17 Milliarden Euro, die Kosten der Spiele insgesamt bei vermuteten 6,7 Milliarden Euro, wobei die Kosten fast immer über den veranschlagten Kosten lagen. Wissenschaftler an der Universität Oxford haben errechnet, dass sie Kosten für die Sommerspiele von 1960-2012 durchschnittlich 252 % über den geplanten lagen. Es ist jedoch eine Kostenkontrolle und eine sorgfältige Risiko- und Zeitsteuerung vorgesehen, außerdem ist die Stadt dazu verpflichtet keine neuen Schulden zu machen. Hamburg setzt auf ein nachhaltiges Konzept, das vorsieht, dass die Olympiahalle nach den Spielen als Kreuzfahrtterminal benötigt wird, dass das Olympiastadion von 70.000 auf 20.000 Plätze verkleinert wird, dass aus der Schwimmhalle ein Schwimm- und Erlebnisbad werden soll. Aus den Quartieren der Athletinnen und Athleten im Zentrum Hamburgs und im olympische Dorf soll nach den Spielen ein neuer Stadtteil mit rund 3.000 Gewerbe- und Grünflächen und Wohnungen entstehen. 1/3 dieser Wohnungen sollen Sozialwohnungen, 1/3 freifinanziert und 1/3 Eigentumswohnungen sein. Nach den Spielen soll die Fußball-Regionalliga im Rugby-Stadion im Volkspark spielen. Bereits vorhandene Sporthallen und Sportanlagen würden für Olympia renoviert und modernisiert werden, Investitionen für die nächsten 50 Jahre würden entstehen, der Bus- Bahn- sowie Fahrradverkehr würde ausgebaut, Wohnräume und Arbeitsplätze geschaffen werden. Olympia würde Hamburg moderner und leistungsfähiger machen, produziere gute Ideen, kurz, würde Hamburg „nach vorne bringen“, so der SPD-Politiker Michael Neumann, Senator für Inneres uns Sport. Die Infrastruktur, sowie der Sportstätten- und Wohnungsbau würde also um Jahrzehnte vorankommen (Vergleich zur Entwicklung Londons nach den olympischen Sommerspielen 2012). Unterstützt werden würde das Ganze vom Bund und vom IOC, dem internationalen olympischen Komitee, das die hauptverantwortliche Instanz  für die Betreuung und Mitorganisation der Sommer- und Winterspiele, der Auswahl der Austragungsorte und der beteiligten Sportarten ist.