Eine Debatte führen…

Der Wettbewerb „Jugend debattiert“ findet seit 2001 jährlich deutschlandweit statt. Er soll der sprachlichen und politischen Bildung dienen. Teilnehmen können Schüler aller Schulen der Klassen 8 – 10 (Stufe I) und 11 – 13 (Stufe II). Der Wettbewerben beginnt mit einer schulinternen Runde. Die vier besten nehmen an dem Regionalverbundwettbewerb teil, wo sie gegen andere Schulen antreten. Die weiteren vier Besten kommen in den Landeswettbewerb, wobei sie vorher zur Vorbereitung an einem Rhetorikseminar teilnehmen. Weiter geht es ins Landesfinale, den Bundeswettbewerb und letztendlich ins Bundesfinale.

Wir haben im Deutschunterricht in den letzten Stunden die Einheit „Debattieren“ behandelt. Dieses Thema hatten wir schon vor einigen Jahren einmal durchgenommen, doch jetzt konnten wir es nochmal auffrischen. Dafür haben wir uns das Bundesfinale 2014 angeschaut und uns Regeln, rhetorische Stilmittel und Auffälligkeiten eingeprägt.

Es gibt zwei Debattierende, die auf der Pro-Seite argumentieren und zwei, die auf der Contra-Seite debattieren. In der Einleitungsrunde, die ca. 2 Minuten dauert, erklärt jeder kurz, worum es geht und auf welcher Seite er steht. Anschließend gibt es eine Debattierrunde, die 12 Minuten dauert und in der abwechselnd die Pro- und Contra-Argumente preisgegeben, beurteilt, kritisiert und anerkannt oder plattgemacht werden. In der darauffolgenden Schlussrunde nennt jeder Teilnehmer noch einmal sein Fazit und spricht sich für oder gegen das zu debattierende Thema aus.

Als es darum ging, über welche Themen debattiert werden könnten, sprudelten die Ideen. Wir sammelten und entschieden uns für die Frage: „Soll Olympia nach Hamburg kommen?“

Jeder aus unserer Klasse erstellte einen Schreibplan mit Pro- und Contra-Argumenten. Dann losten wir die Schüler aus, die an der Debatte teilnehmen sollten. Auf der Pro-Seite debattierten Paul und Lasse, auf der Contra-Seite Kaja und Sarah. In der Jury saßen Oskar, Anna-Theresa, Johanna und Lara. Und als Moderator fungierte Luis.

Wir stellten das Szenario aus dem Wettbewerb „Jugend debattiert“ genau nach; die zwei gegnerischen Parteien saßen einander schräg gegenüber, dem Publikum zugewandt. Und die Jury befand sich vor dem Publikum, den Debattierenden gegenüber.

Luis, der Moderator, hielt eine kleine Begrüßungsrede, während Paul (Pro 1) sich schon bereit hielt. Dann fing die Eröffnungsrunde an und Paul machte den Anfang mit einer Einleitung. Danach folgten Kaja (Contra 1), Lasse (Pro 2) und Sarah (Contra 2).

Nachdem der erste Teil geschafft war, begann die eigentliche Debatte. Mehr oder weniger gewichtige Argumente wurden hin und her geschmissen, die einen bezogen sich auch auf die anderen, die anderen brachten nur neue Argumente vor. Eigentlich sollte die Reihenfolge wie in der Eröffnungsrunde eingehalten werden, doch manchmal wurde kreuz und quer debattiert. Trotzdem machte es Spaß zuzuhören. Auf der Pro-Seite waren die stärksten Argumente, dass Hamburg durch Olympia international bekannter werden würde, der Tourismus vorangetrieben werden würde und alle noch zu bauenden Gebäude einen weiteren Nutzen davontragen würden. Außerdem sagten Pro 1 und 2, dass die Werbebranche profitieren würde, genauso wie Gastronomien, Hotels, der HVV und andere Verkehrsmittel, und dass Hamburg das schaffen kann. Im Gegensatz dazu argumentierte die Contra-Seite, dass Hamburg schon genug Schulden hätte und die Kosten nicht tragen könne, dass das Geld für wichtigere, soziale Projekte verwendet oder in den Kulturbetrieb gesteckt werden sollte, Lärm und Luftverschmutzung steigen würde, Umweltschutz bisher nicht beachtet worden sei, ortsansässige Firmen umdisponieren müssten und eine erhöhte Terrorgefahr herrschen würde. Contra 1 und 2 meinte, dass Hamburg nicht die nötige Erfahrung hätte, um die Olympischen Spiele auszurichten.

In der Schlussrunde fasste jeder Debattierende die wesentlichen Argumente zusammen und brachte sie hervor. Manchen gelang das sehr gut, manchen weniger überzeugend.

Nachdem die Debatte beendet worden war, zog sich die Jury zurück und beriet sich. Es gab einen klaren Gewinner, doch über die letzten drei Plätze wurde ordentlich diskutiert. Währenddessen wurden in der Klasse die Schwierigkeiten beim Debatte-Führen ausfindig gemacht.

Nach einiger Zeit kam die Jury zurück und gab jedem Teilnehmer ein Feedback. Dabei wurde der Gewinner schon deutlich: Kaja! Herzlichen Glückwunsch nochmal!

Und dann war die Stunde auch schon vorbei, doch den Debattierenden hat das Debattieren, glaube ich, viel Spaß gemacht und den Zuschauern so wie der Jury auch!

Lara Pelka

Übrigens: Auf unserem Blog befinden sich weitere Artikel zum Thema Olympia, bei denen ihr euch verschiedene Fakten und Informationen besorgen könnt.

Hamburgs Bewerbung für Olympia 2024/2028

Der DOSB  (Deutscher Olympischer Sportbund) hat entschieden!

Hamburg soll sich für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 bzw. 2028 bewerben.

Die Stadt Hamburg vertieft nun die Arbeiten in das Konzept für die Bewerbung, die Anfang nächsten Jahres eingereicht werden soll. Bis das Olympische Komitee aber die endgültige Entscheidung trifft, dauert es noch knappe 3 Jahre, denn erst im Sommer 2017 soll entschieden werden, wo die Olympischen Spiele 2024 stattfinden werden.

Für unsere Stadt Hamburg bringen die Spiele zwar viele positive Aspekte, wie, dass unsere Stadt Welt berühmt sein wird und noch mehr Touristen hier her kommen werden aber allein die Bewerbung bringt schon horrende Kosten mit sich, von den Spielen selber ganz zu schweigen!

Denn: Die Bewerbung kostet schon ca. 50 Millionen Euro und die Umgestaltung der Stadt, die bei einem Zuschlag auf uns zukommen würde, zusätzlich noch mal ca. 2,1 Milliarden Euro, und das, obwohl Hamburg schon eine Großbaustelle hat – die Elbphilharmonie.

Und dies ist genau der Grund, warum viele Hamburg bei dem Volksentscheid Ende dieses Jahres gegen Olympia stimmen werden. Sie sagen: Diese 50 Millionen Euro sollen für wichtigere Dinge ausgegeben werden, in den Schulen fehlt das Geld für ausreichend Sport Lehrer und die Stadt sorgt für noch mehr Schulden durch ein weiteres Grobau Projekt.

Aber wie genau könnten die 50 Millionen Euro, die die Bewerbung kosten würde anderweitig genutzt werden, oder was könnte man mit dieser Summe Geld in der Stadt Hamburg tun?

Grundsätzlich kann erst einmal gesagt werden, dass Hamburg mit den 50 Millionen Euro auch die Schulden der Stadt abbauen, könnte die die Stadt, auch wegen der Elbphilharmonie, hat. Des Weiteren könnten beispielsweise ca. 80.000 neue, mittelgroße Bäume in Hamburg gepflanzt werden. Um damit etwas Gutes für die Umwelt zu tun. Außerdem besteht die Möglichkeit, 3000 Grundschullehrer für 10 Jahre zu beschäftigen, und somit in die Bildung zu investieren. Ein weiteres Gebiet in welches investiert werden sollte ist die Alten und Krankenpflege, mit den 50 Millionen Euro wäre es möglich um die 1700 Altenpfleger für 10 Jahre einzustellen.

Wie man sieht, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, die 50 Millionen Euro anderweitig zu nutzen, und vielleicht sogar sinnvoller?

Eines steht allerdings fest, die Olympia Bewerbung ist ein hohes Risiko, nicht nur finanziell…

Olympi-Jaaaaaa!!!

Montag, 17. März:
„Olympi-Ja“ steht auf der Titelseite einer großen Hamburger Lokalzeitung. Gleich die halbe Titelseite war damit beschrieben. Am Ende: Der Verweis auf viele weitere Seiten. Seiten, auf denen auch Informationen hätten stehen können, die wesentlich interessanter, informativer und wichtiger wären. Denn die Reaktionen verschiedener Leute bei der Bekanntgebung der Bewerberstadt sind ziemlich belanglos.

Nachrichten eines Privatsenders: Oben rechts in der Ecke steht auch „OLYMPI-JAAA“.
Jeder Bus und jede Bahn: „Feuer und Flamme für Spiele in Hamburg“
Briefmarken mit dieser Aufschrift.
Und, und, und…

So langsam reicht es aber auch. Wie soll es denn am Samstag werden, wenn sich der DOSB dann wirklich entscheidet? Oder wenn der IOC Hamburg den Zuschlag gibt? Und wird jetzt weiterhin jeden Tag eine Seite „Olympia in Hamburg“ erscheinen, bis es 2024 endlich vorrüber ist? Außerdem ist es ja noch nicht geschafft, denn drei Hürden sind noch zu nehmen: Samstag, wenn der DOSB entscheidet; der Volksentscheid, wenn die Hamburger abstimmen dürfen; und noch das IOC, der wohl die größte Hürde sein wird.

Ist das nicht doch zu viel Euphorie?

10 Fakten zu Olympia in Hamburg

Im folgenden sollen in der Presse publizierte Fakten zu Olympia in Hamburg wiedergegeben und anschließend kommentiert werden.

1. Die Olympischen Spiele sind trotz aller Risiken eine große Chance für die sportliche, gesellschaftliche, und wirtschaftliche Entwicklung Hamburgs.

Das klingt sehr optimistisch und fast schon unrealistisch. Egal welche Risiken es sind.

2. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) wird am 21.03.2015 in Frankfurt am Main entscheiden, ob sich Hamburg oder Berlin für die Olympischen Spiele 2024 bewerben soll.

Inzwischen wurde eine Empfehlung abgegeben. Es soll Hamburg sein. Warum auch immer möchte der DOSB aber am Samstag noch einmal entscheiden. Danach dürfen die Hamburger abstimmen und zu guter Letzt entscheidet das IOC.

3. Die Stadtentwicklung werden durch die Olympischen Spiele geprägt.

Ja. Die Entwicklung Hamburgs wird wohl geprägt, aber ob sie im positiven oder negativen Sinne geprägt wird ist unklar. (Wobei dies auch Geschmackssache ist) Ein großes ungenutztes Stadion wäre zum Beispiel nicht so schön, genau so wie Schnellbahntrassen ins nirgendwo. Neue Wohnungen wiederrum wären ein Fortschritt

4. Sport und Kultur gehören zusammen.

Das stimmt wohl, aber bedeutet dies, dass gleich ein gigantisches Sportturnier veranstaltet werden muss?

5. Hamburg muss sich trauen.

Auf jeden Fall!!! Sich für eine solche Investition bereitzuerklären ist nicht ohne. Es kann sehr sehr viel schief gehen. Ist halt sehr gewagt.

6. Olympia fördert den Nachwuchs im Vereinsport

Das wäre ein sehr erfreuliches Ergebnis, denn in Hamburg verlieren Sportvereine immer mehr Mitglieder. Dies liegt wohl an zunehmender anderer Beschäftigung z.B. durch Videospiele und an den immer weniger werdenden Geburten .

7. Olympische Spiele bringen der Stadt mehr als sie kosten.

Wenn das klappt, dann hat die Idee der Nachhaltigkeit gewirkt. Ist dies nicht der Fall, dann wären die Spiele ein Schuss in den Ofen. Dieses Risiko einzugehen ist wie gesagt sehr gewagt.

8. Die Sommerspiele fördern den Wohnungsbau.

Was? Klingt erst einmal sinnlos, aber wenn durch das Stadion auf dem kleinen Grasbrook der „Sprung über die Elbe“ endlich klappt (nach der IBA ind igs war das ja nur teilweise der Fall), dann könnten dort mehr Wohnungen gebaut werden, wobei das Stadion auch Wohnraum wegnimmt. Auf dem olympischen Gelände können sowieso nur wenige Wohnungen entstehen.

9. Olympia verbindet die Völker der Welt.

Der Grundgedanke der modernen Spiele. Nur muss das auch klappen. Dies tut es zwar weitgehend, aber das Attentat auf die Winterspiele 1972 in München verrät anderes. Auch ist es zu Bezweifeln, dass Terrorgruppen vor den Spielen schrecken und ihre Attentate einstellen.

10. Hamburg hat schon viele geeignete Arenen.

Ja, Hamburg hat zwar viele Arenen, die aber auch noch erweitert und hergerichtet werden müssen. Hinterher soll ja hinterher wieder rückgebaut werden…

 

Das Geld regnet ja scheinbar vom Himmel